Auch in diesem Jahr war die IGR auf der P+A präsent – mit einem Stand und natürlich mit den inzwischen professionell durchgeführten Photowalks. Das Interesse und die Resonanz waren gut und wir haben uns alle gefreut, mal wieder zusammen etwas zu unternehmen.
Kategorie-Archive: Touren
Fototour Trainingsbergwerk Recklinghausen
Die geführte Tour durch das Trainingsbergwerk bot viel Gelegenheit Details, Tunnelblicke und interessante Ausstattungsgegenstände “unter Tage” zu fotografieren.
IGR Fototour – Altes Krefelder Stadtbad
Dank den www.freischwimmer-krefeld.de konnten wir am 09.02.2020 das alte Stadtbad in Krefeld fotografisch erkunden.
Es ist ein architektonisches Jugendstil-Juwel von 1890 und damals muss das Stadtbad sehr prachtvoll ausgesehen haben, denn es galt als das schönste, prächtigste und luxuriöseste Badeanstalt im Deutschen Reich.
Wir trafen uns mitten in Krefeld in der Fußgängerzone in dem Büro des Vereins der Freischwimmer-Krefeld, die sich mit Engagement für eine kreative Zwischennutzung des Areals bemühen. Sie führten uns durch den dunklen, versteckten Eingang in das seit 2000 geschlossene weitläufige Areal des Stadtbades. Zuerst gab es eine Führung durch alle Räume und jeder fragte sich, ob er sich jemals selber dort zurechtfinden wird… so viele Gänge, so viele Badewannen und alles so verwinkelt.
Dann durften wir auf eigene Faust losziehen und 18 Fotografen gingen auf Entdeckungstour… Wir erkundigten das Herrenbad, das Damenbad, einen blauen Salon, Treppen, zahlreiche Wannenbäder und ein sogenanntes Kaiserbad (ein luxuriöses Salonbad, doch ob der Kaiser mal da war, ist unklar)… Und ja, jeder fand sich zurecht und man stand auch nicht immer den anderen im Bild, das Areal ist einfach so groß…
Es gab so viel zu entdecken, egal ob man weitwinkelig unterwegs war oder die ganzen Kleinigkeiten eines Lost Places einen reizten… Die Karten glühten auf jeden Fall.
IGR Fototour Essener Philharmonie
Dank Achim durften wir am 04.01.2020 noch einmal die Essener Philharmonie fotografisch erkunden.
Diese ist architektonisch sehr interessant, da bei der letzten Renovierung Anfang dieses Jahrtausends der schlichte 50er Jahre Stil in Teilbereichen zurückversetzt wurde. Genau durch den alten Eingangsbereich mit den alten Leuchten und Kassenhäuschen wurden wir geführt, über den weißen Saal mit alten wieder entdeckten Keramikwänden, bis hin zum großen Alfried-Krupp-Saal.
Es war wunderschön in einem großen Saal ohne Besucher zu fotografieren und jeder wartete geduldig auf die begehrte Mitte für das perfekte Foto. Aber fand man auch andere Details, wie z.B. rote Stahlelemente, die nicht verkleidet sind, sondern rot angestrichen sind – sehr ungewöhnlich für einen Philharmonie Saal.
Wir haben noch ganz viel Interessantes erfahren, denn der Saal bietet Platz für fast 2000 Besucher und durch höhenverstellbaren Bühnen- und Parkettbereich ist dieser auch als Ballsaal nutzbar. Das über der Bühne hängende Klangsegel hat ein Gewicht von 18 Tonnen und ist auch höhenverstellbar für die entsprechende Veranstaltung. Interessant ist, dass der Saal baulich vom Rest des Gebäudes zur besseren Akustik getrennt ist. Man kann das an den einzelnen Saaleingängen erkennen.
Überall gab es viel Neues zu erfahren und zu entdecken und jeder fand sein Motiv – wohl eher mehrere – so beschäftigt, wie wir waren.
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Foto Walk Grillo Theater
Heute konnten wir dank Achims und Marions Organisation im Grillo Theater fotografieren – überall und völlig ungestört. Eine wunderbare Gelegenheit. Ob Technikdeteils, Muster und Strukturen, Architektur oder Treppenhäuser – hier kam jeder auf seine Kosten. Ganz vielen Dank an die Organisatoren.
Photo+Adventure 2018 – wir bereiten uns vor!
Auch in diesem Jahr wird die IGR bei der Photo+Adventure in Duisburg mitwirken. Wir gestalten eine große Ausstellung mit ca. 100 Bildern und organisieren Fotowalks und -touren. Gerade haben sich alle Organisatoren und Guides im Landschaftspark Duisburg Nord getroffen, um die Fotowalks zu planen. Wir werden den Teilnehmern die schönsten Spots zeigen. Wie immer, wenn sich IGR Fotografen treffen, gab es viel zu lachen.
Weiterhin gestaltet die IGR Fotowalks und Landmarkentouren, die man unter
buchen kann.
Fototour Philharmonie
Diesen Sonntag durften wir noch einmal ein wunderschönes Gebäude mit der Kamera erkunden: Die Musik- und Veranstaltungshalle Saalbau Essen, heute Sitz der Philharmonie. 1902 wurde der erste Saalbau eröffnet, als großzügiges und representatives Konzerthaus inmitten der Stadt. Im zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Gebäudes zerstört und zwischen 1949 und 1954 im Stil der 50er Jahre ergänzt und wieder aufgebaut. Gerade die verbliebenen Teile dieser Architektur haben uns als Fotografen fasziniert. Der gesamte Bau, vor allem der große Konzertsaal, wurden Anfang dieses Jahrtausends aufwendig renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Den Alfried-Krupp-Saal werden wir hoffentlich demnächst noch einmal fotografieren können, diesmal fand dort eine kurzfristig anberaumte Konzertprobe statt.
IG-RuhrPOTTFotografie auf dem Weltblickefestival 2017
Am 18./19.11.2017 findet auf Zollverein das 18. Weltblicke-Festival statt. In diesem Rahmen, der interessante Blicke auf tolle aber auch weit entfernte Orte (und Fotolocations) bietet, sind wir eingeladen, auch unsere näheren Umgebung, das Ruhrgebiet, fotografisch vorzustellen. Der Veranstaltungsort des Festivals, das Weltkulturerbe Zollverein, stellt dafür die perfekte Location dar. Mit Fotowalks auf dem Gelände der Zeche und auch in der Kokerei wollen wir Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart dieses magischen Ortes geben.
Der Tageswalk am Samstag- und Sonntagnachmittag beinhaltet als besonderes Highlight eine Führung im inneren der Kokerei, die durch einen erfahrenen Guide (in der Regel ein Bergmann, der dort selbst gearbeitet hat) durchgeführt wird.
Die Nachtwalks starten jeweils eine Stunde nach Beginn des Sonnenuntergangs und bekommen ihr besonderes Flair durch die Beleuchtung der Gebäude und Einrichtungen auf Zollverein und Kokerei. Dazu gehört natürlich auch die wohl farbenprächtigste Rolltreppe Deutschlands (wenn nicht der Welt) und die Kokerei mit ihrer faszinierenden Lichtinstallation.
Beide Fotowalks werden begleitet von erfahrenen Guides der IG-RuhrPOTTFotografie, die bei Fragen zu Bildgestaltung, Belichtung und anderen fotografischen Themen gern zur Verfügung stehen und Unterstützung geben.
Fototour Essen Light Festival
P.S.: Unsere Ausstellung “Kohle und Stahl – war einmal” ist noch bis zum 6.12.2016 im GeKu-Haus zu besichtigen.
Eine Nacht im Landschaftspark
Wie bereits berichtet, haben wir im Rahmen der diesjährigen Photo + Adventure in Duisburg wieder Fotowalks angeboten. Hiermit möchten wir einen Einblick in die Nachttour vom Samstag gewähren.
Die Teilnehmer haben sich gefreut, denn wir konnten sogar Einblicke in sonst verschlossene und für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Bereiche bieten. Doch der Landschaftspark hat es uns ermöglicht, die Fotowalks durch diese Einblicke unvergesslich zu machen.
Wir haben die Teilnehmer nach Ihren Kameramodellen in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, so dass man bei konkreten Fragen zur Bedienung der Kameras als Guide noch Hilfestellung geben konnte. Und so zeigten wir Ihnen verschiedene Punkte im Landschaftspark, die fotografisch ein echter Hingucker sind. Dabei war die Tour nicht nur für Teilnehmer interessant, die den Landschaftspark noch nicht kannten, sondern auch für die Personen, die schon einmal da waren. Denn auf Grund seiner Größe entdeckt man hier immer wieder Neues.
Die Secret Spots waren die Gebläsehalle und die Gießhalle von Hochofen I und II. Diese Räumlichkeiten sind in der Regel nur bei Veranstaltungen begehbar und dann meistens auch ziemlich voll. Jetzt konnten die Teilnehmer des Fotowalks diese Hallen in Ruhe erkunden und das ein oder andere tolle Foto schießen. Die Gebläsehalle wurde sogar illuminiert.
Und von der Gießhalle hatte man einen besonders tollen Blick auf das sog. Krokodil mit dem Windrad zusammen. Da gerade auch noch die Sonne unterging, war das wirklich ein klasse Blick.
Auch andere Dinge, die man sonst nur aus der Ferne sieht konnte man nun einmal aus der Nähe betrachten.
Und man hatte auch einen unheimlich tollen Blick auf den neben der Gießhalle liegenden Platz. Diese Perspektive bleibt einem sonst leider verwährt.
Weiterhin hatten wir an dem Abend das Glück vom Hochofen V, den wir auch gemeinsam bestiegen haben, einen Stahlabstich mitzubekommen.
Aber auch andere traumhafte Aufnahmen waren dank des tollen Wetters möglich. Die Werke in Duisburg haben uns dabei unwissenderweise tatkräftig unterstützt.
Natürlich darf auch dieser Blick bei so einer Tour nicht fehlen.
Und die Räder sind natürlich auch ein sehr schönes Motiv. Besonders wenn der Wind günstig dreht und diese somit leicht antreibt.
Neben ein paar weiteren interessanten Punkten haben wir zum krönenden Abschluss noch Fotos von der Skyline des Landschaftsparks gemacht.
Das war wirklich ein toller Fotowalk und da wir auch auf die Bedürfnisse der einzelnen Personen eingehen konnten, wurde dies für viele ein unvergesslicher Abend. Dankbar und zufrieden verabschiedeten wir die Teilnehmer um 1 Uhr in die verdiente Nachtruhe und dann erlosch auch schon das Licht für diese Nacht.
Glück auf!
Photo + Adventure 2015 – Ein Rückblick!
Auch in diesem Jahr waren wir erneut ein Bestandteil der Photo + Adventure in Duisburg, die wieder – wie auch zukünftig – am 2. Juni-Wochenende (13.06.2015 – 14.06.2015) stattgefunden hat. Und wie im Vorjahr war es auch dieses Mal ein voller Erfolg. Es haben sich viele neue Kontakte aufgetan und wir konnten einigen Menschen eine Freude bereiten.
Zum einen mit unserer Ausstellung „Ruhrpottblenden“, bei der immer wieder neue Künstler und neue Bilder dabei sind, als auch mit unseren Fotowalks am Tag und in der Nacht, sowie mit den Landmarkentouren. Außerdem wurde dieses Jahr am Sonntag ein Pudershooting von uns angeboten. Das war ein echter Hit, denn auf einmal liefen auf dem Gelände ein paar Schlümpfe herum.
Es wird in den nächsten Tagen sicherlich noch einiges über die diesjährige Photo + Adventure zu berichten geben. Denn wir waren ja mit vielen Aktionen dabei.
Ich berichte erst einmal über unsere Ausstellung. Es handelt sich bei der Ausstellung “Ruhrpottblenden” um eine thematisch relativ offene und dynamische Ausstellung mit immer wechselnden Bildern und auch immer wieder anderen Künstlern. Dadurch bekommen Besucher stets neue Eindrücke aus dem Ruhrpott zu sehen und nur aus dem Ruhrpott. Jeder hat dabei seine ganz eigene Sichtweise, so schaut sich der eine lieber die verlassenen Industriegelände an, der nächste blickt vielleicht lieber durch eine Kristallkugel und der nächste versucht vielleicht durch Einsatz von buntem Licht dem ganzen etwas Farbe zu verleihen. Auch mit dabei sind natürlich die klassischen Ansichten von Zechen oder anderen berühmten Wahrzeichen unserer Heimat oder auch die schöne Natur, die hier trotz des Großstadtflairs vielerorts vorzufinden ist.
Und wer es noch nicht kennt, sollte sich unbedingt mal die “Jahrhunderwurst” ansehen. Das Bild wird langsam berühmt. Es hat sogar eine Platzierung beim Fotowettbewerb “Heimat”, der seitens der Photo + Adventure organisiert wurde, geschafft! Und das soll schon was heißen!
Wer die Ausstellung verpasst hat, kann in unserer Galerie zumindest noch online vorbei schauen. Das ist zwar nicht ganz so toll, wie die Atmosphäre auf der Messe und gedruckt wirken die Bilder auch viel besser, aber so gewinnt man vielleicht einen Eindruck, was man verpasst hat und sich daher für das nächste Jahr vielleicht mal vormerken sollte. Oder man merkt sich einen der nächsten Ausstellungstermine vor… Einfach auf der IGR-Homepage den Reiter Termine aufrufen und mal schnuppern.
Wer sich für uns als Gruppe interessiert, kann neben unserer Homepage auch unsere Facebook-Gruppe besuchen. Dort kann man sich kennenlernen, austauschen und sich zum gemeinsamen Fotografieren verabreden. Nebenbei gibt es auch die Möglichkeit unser offenes Monatstreffen an jedem 2. Donnerstag im Monat im Unperfekthaus in Essen zu besuchen. Die Termine werden sowohl auf der Homepage als auch in der facebook-Gruppe veröffentlicht. Also viel Spaß beim Stöbern!
Glück auf!
1. Steampunk Jahrmarkt
Bitte, was ist Steampunk? Diese Frage habe ich mir letzten Donnerstag noch gestellt, als ich bei facebook über eine Freundin eine Einladung zum ersten Steampunk Jahrmarkt am 28. Februar 2015 bekam.
Sollte da wirklich eine Subkultur an mir vorbei gezogen sein?
Aber mein größter Freund, Google, wusste weiter und verschaffte mir die nötigen Informationen. Insbesondere die Google-Bildersuche hat mich dann überzeugt und so fragte ich meinen Mann, der auf dem Sofa neben mir saß: „Samstag abend: Steampunk Jahrmarkt?“
Er: „Wo?“
Ich: „Jahrhunderthalle“
Er: „Iss’n die?“ (Ich muss fairerweise dazu sagen, dass wir ja noch nicht so lange im Pott wohnen und die Fähigkeit, sich Locations zu merken, nicht zu den Kernkompetenzen meines Mannes gehört ;-) )
Ich: „Bochum“
Er: „Jo, könn wa hin.“
Gut, das hatten wir dann schon mal geklärt. Leider war die Zeit zu knapp, sich noch ein anständiges Steampunk-Kostüm zu basteln, wir gingen also in zivil.
Als wir aus dem Parkhaus kamen, bekam ich Schnappatmung.
Eine riesige Menschentraube stand vor dem Eingang der Halle und mein erster Gedanke war: vor zwei Stunden wird das nichts.
Fast hätte ich auf der Stelle umgedreht, denn wenn ich eines hasse, ist es, lange in einer Schlange anzustehen.
Aber es ging erstaunlich schnell voran, nach etwa einer halben Stunde waren wir im Foyer.
An dieser Stelle mein Dank an das Team der Jahrhunderthalle, der Einlass war echt gut organisiert!
Im Foyer sah ich die ersten Gewandeten und schon war ich auf fantastischer Zeitreise.
Nicht nur die typischen Steampunk-Brillen waren überall zu sehen, viele hatten unglaublich aufwändige und fantasievolle Kostüme, mit bunt leuchteten Steam-Tanks auf dem Rücken, wie transportablen Zeitmaschinen, die den Anschein von dampf- und zahnradgetriebenen Mechanik hatten.
Pünktlich um 19:30 Uhr öffneten die Türen zur Halle und alles, was ich sagen konnte, als ich die Halle betrat, war ein „Wow!“
Die Halle war stimmungsvoll beleuchtet und mein erster Blick fiel auf das historische Kettenkarussell.
Keine Frage, da wollte ich mit fahren und so drehte ich mich eine Runde lang, bis bis mir leicht schwindelig wurde, ließ die Beine baumeln und mir die Fahrtluft um den Kopf wehen und fühlte mich wie damals, als ich noch ein kleines Kind und zum ersten Mal auf einer Kirmes war.
Bis auf den Flohzirkus haben wir kein Fahrgeschäft ausgelassen:
wir haben uns in der Geisterbahn gegruselt, sind mit den Autoscootern zusammen gekracht, haben in der Raupenbahn geknutscht, nachdem sich die Abdeckung über uns geschlossen hatte, haben aber leider den Looping in der Schaukel nicht geschafft und haben uns im Spiegelkabinett halb totgelacht. Mein persönliches Highlight aber war „Evas Fahrt ins Paradies“, eine Berg- und Talbahnt aus dem Jahr 1939!
Vom Veranstalter wurde bereits im Vorfeld bekannt gegeben, dass das Fotografieren ausdrücklich erlaubt sein wird. Entsprechend waren viele Fotografen anwesend, sowohl mit großem, schweren Gerät aber auch mit Handykameras.
Motive gab es mehr als genug: die Fahrgeschäfte waren schon so manchen Auslöser wert aber natürlich waren die gewandeten Steampunks das Highlight des Abends.
Ich hätte noch Hunderte von Bildern machen können, habe mich aber stark zurück gehalten. Zum Einen, weil mir mit meiner 50mm Festbrennweite gewisse Grenzen gesetzt waren (keine Ahnung, welcher Teufel mich geritten hatte, ausgerechnet dieses Objektiv drauf zu setzen) und zum Anderen, weil ich den Abend mehr mit den Augen und allen anderen Sinnen genießen wollte, statt durch den Sucher zu schauen. Manchmal steht das Erleben halt vor dem Festhalten.
Nun hoffe ich auf eine Wiederholung im nächsten Jahr und werde mir bis dahin ein stilechtes Steampunk-Kostüm basteln. Ich bin sicher, in einem entsprechenden Gewand wird das doppelt so viel Spaß machen.
Bericht und Fotos:
Jana Sandner
IGR-Nachttour Düsseldorfer Altstadt und Medienhafen
Am 23.1. war es mal wieder soweit, ein Dutzend Mitglieder der IGRuhrpottfotografie trafen sich zu einer Fototour im nächtlichen Düsseldorf. Das Ziel war die Düsseldorf Altstadt, insbesondere der Schloßplatz, wo zur Zeit das Riesenrad noch seine Runden dreht und der Medienhafen.
Startpunkt war der Düsseldorfer Rheinturm, wo uns zu Beginn, die Ortsansässige Meike erst einmal die Uhr am Turm erklärt hat. Ich hoffe, ihr habt es alle behalten, dass wird nächstes Mal wieder abgefragt. :P
Als erstes machten wir uns auf in Richtung Altstadt, immer entlang an der Uferpromenade. Nach einem kurzen Fußmarsch war dann das erste Ziel der Tour erreicht, der Schloßplatz. Die Stative wurden aufgestellt, die Kameras aus ihren Taschen befreit und schon konnte der Fotospaß losgehen. Besonderes Objekt der Fotobegierde war das Riesenrad, welches einsam seine Runden auf dem Schloßplatz dreht. Wenn man das drehende Riesenrad mit Langzeitbelichtung aufnimmt, lässt es sich ganz leicht in ein leuchtendes Raumschiff verwandeln. ;) Während wir da nun so fleißig am Knipsen waren, haben wir so langsam gemerkt, dass wir es auf dieser Tour mit einer Widrigkeit zu tun haben, die sich Kälte nennt. Um die kalten Füße in Bewegung zu halten, hatten wir uns dann entschieden, nachdem alle das Riesenrad im Kasten hatte, uns wieder auf in Richtung Medienhafen zu machen.
Nächster Stop war auf Höhe des Landtags, weil man dort erstens eine tolle Sicht auf den Fernsehturm hat und man auch einen schönen Blick zurück in Richtung Altstadt festhalten kann. Besonders im Dunkeln lohnt es sich, den Fernsehturm einzufangen, da er auch sehr schön beleuchtet ist. Mit einer Langzeitbelichtung kann man die intensiven Farben auch schön herausholen.
Das obligatorische Gruppenfoto durfte natürlich nicht fehlen, die tapferen Fotohelden, die der Kälte trotzen, sollten alle auf einem Bild untergebracht werden. Als Location für so ein Foto bietet sich der kleine Aussichtspunkt(gegenüber vom Fernsehturm) am Anfang des Medienhafens an. Beim zweiten Anlauf, kam auch direkt ein zufrieden stellendes Ergebnis raus(siehe oben). Zur Not kann man immer noch dem Selbstauslöser die Schuld geben. :D
Am Anfang des Medienhafens wartet auch direkt ein Architektonisches und fotografisches Highlight, dass man einfach fotografisch festhalten muss, die Gerry-Bauten. Egal ob im hellen oder dunkeln, frontal oder aus der Froschperspektive abgelichteten, die Häuser machen immer eine gute Figur.
So gegen 22:30Uhr mussten wir uns dann doch der Kälte geschlagen geben, es war Zeit sich aufzuwärmen. Die Möglichkeit dafür bot sich in einem dort ansässigen Steak-Restaurant, wo leere Fotografenmägen gefüllt und trockene Kehlen wieder befeuchtet werden konnten. Ein gelungener Abschluss einer tollen Tour war das. Auch hier noch einmal ein großer Dank an alle die dabei waren, es hat großen Spaß gemacht mit euch!
Und da wir ja unser Pensum nicht ganz geschafft haben, bleibt eigentlich nur zu sagen… …Fortsetzung folgt. ;)
Fotos: Andrea Rademacher und Carsten Deckert
Extraschicht 2014 – Eine Tour, vier Orte
Die Extraschicht 2014 bestritt ich mit zwei Mitgliedern der IGRuhrPOTTFotografie, die mich spontan gefragt hatten, ob ich bei ihnen mitfahren wollte. Gesagt, getan, und so fanden wir Drei uns am frühen Abend am Wattenscheider Bahnhof ein, wo unsere Tour begann. Erster Halt war das rewirpowerSTADION des Fußballvereines VFL Bochum.
Als wir um kurz vor 17.30 Uhr dort eintrudelten, herrschte noch gähnende Leere im und um das Stadion herum. Nachdem wir schließlich am hinteren Eingang einige Extraschicht-Volunteers trafen, wurden wir jedoch von ihnen wieder zurück zu dem Eingang geschickt, bei dem wir geparkt hatten. Dort wurde die Schlange hinter uns binnen kurzer Zeit immer länger. Als schließlich gegen 18 Uhr die Menge hineingelassen wurde, staunten wir nicht schlecht, dass von der anderen Seite – also dort, wo wir weggeschickt wurden – nun auch eine Menschenmasse in das Stadion strömte. Das Interesse am Rundgang durch die Katakomben war also riesig. Im Hinterhof des Stadions staute sich die Menge dann noch einmal ganz schön, da immer nur rund 15 Personen in die “Katakomben” gelassen wurden.
Zum Glück ging es bei leichtem Nieselregen relativ zügig voran. Allerdings war der eigentliche Rundgang durch die Katakomben, der die Gästekabine, Vereinskabine, Presseraum, Warteraum und den beleuchteten und teilweise wie einen Grubenschacht gestalteten Gang in Richtung Fußballplatz (den man jedoch leider nicht betreten durfte) sowie Café umfasste, auch nicht sonderlich spektakulär. Wir hatten uns bei der Bezeichnung “Führung durch die Katakomben” doch etwas mehr erhofft – z.B. auch die technischen Räume besichtigen zu können.
So waren wir jedenfalls recht schnell durch mit der ersten Station. Eigentlich hatten wir geplant, im Anschluss an den Stadionbesuch direkt zum Feuerwerk auf Zeche Ewald zu fahren. Aber da wir nun noch sehr viel Leerlauf hatten, entschieden wir uns kurzerhand, zuvor noch einen Zwischenstopp beim Chemiepark Marl einzulegen. Dort angekommen hatten wir – womöglich das erste und letzte Mal an diesem Abend – Glück und bekamen die letzten drei Plätze für die Busrundfahrt um 20.30 Uhr.
Die Fahrt begann äußerst vielversprechend: Ein ehemaliger Mitarbeiter gab einige wissenswerte und zum Teil durchaus komplizierte Dinge zum Chemiepark zum Besten, während der Bus langsam durch die riesige Anlage fuhr. Leider wurde die Fahrt dann durch ein kotzendes Kind, das, wie der Teufel so will, direkt neben mir saß, jäh – Achtung Wortspiel – unterbrochen. Nachdem das Kind sich erst im Bus und dann draußen komplett entleert hatte (O-Ton der Mutter: “Das hat er noch nie gemacht. Aber er hatte eben erst Bratkartoffeln”), ging es zügig zum Zwischenstopp, einem leerstehenden ehemaligen Bürohaus auf dem Gelände. Mit ächzenden Aufzügen, die laut Aussage des Ex-Mitarbeiters trotz des Leerstands noch regelmäßig gewartet werden, ging es in die neunte Etage, von wo aus man einen grandiosen Rundumblick auf den gesamten Chemiepark hatte. In einem waren wir Drei uns sicher einig: Wie gerne hätten wir von hier oben Fotos gemacht. Leider war das Fotografieren im gesamten Chemiepark Marl nicht erlaubt, was wirklich sehr, sehr schade war, denn die vielen verzweigten kleinen und großen Rohre, Tanks und komplexen Gebäude boten eine Vielzahl möglicher Motive.
Nach einigen weiteren informativen Erklärungen zum Chemiepark, ging es wieder hinunter und zum Bus, wo der Busfahrer inzwischen die Bratkartoffeln – oder besser: das, was davon übrig war – weitgehend beseitigt hatte (Kommentar von ihm hierzu: “Jetzt bin ich erstmal satt!”). Wir waren heilfroh, nach der Rückfahrt zum Startpunkt, den Bus verlassen zu können!
Eigentlich konnte der Abend jetzt nur noch besser werden. Oder? Nunja, wie man es nimmt. Dritte Station war, wie bereits oben angedeutet, die Zeche Ewald in Herten, wo wir das Feuerwerk von der Halde Hoheward aus fotografierten.
Frühzeitig erklommen wir die Halde ein Stück weit, um einen möglichst guten Blick auf die beiden Fördertürme zu haben, zwischen denen das Feuerwerk hochgehen sollte. Kurz vor 22 Uhr rasten – ohne großartige Ankündigung – noch einige Fahrradfahrer in Lichter-Outfits die Halde herunter, so dass wir gezwungen waren unsere schön eingestellten Kameras und Stative vom engen Weg wegzunehmen, damit sie nicht von den Bikern über den Haufen gefahren wurden.
Kurze Zeit später startete dann das mit allerlei Musik untermalte Feuerwerk, doch so ganz erfüllte das Feuerwerk unsere Erwartungen nicht. Ein Großteil der Effekte wurde nämlich nur auf dem Boden gezündet. Die vielen Fontänen und Kreisel in Bodennähe sorgten jedoch für so viel Rauch, dass die wenigen Knaller, die über der Zeche gezündet wurden, im Rauch, der Dank völliger Windstille gar nicht abzog, beinahe untergingen. Zu allem Überfluss wurde auch noch die Beleuchtung der beiden Fördertürme weitgehend heruntergefahren, so dass es doch einiger fotografischer Kniffe bedurfte, wenigstens ein paar halbwegs ansehnliche Fotos zu schießen.
Nach dem – aus fotografischer Sicht – doch etwas enttäuschenden Feuerwerk ging es dann zu später Stunde noch schnell zum Nordsternpark in Gelsenkirchen, wo wir uns die tolle Lasershow im Amphitheater anschauten.
Wenigstens hier wurden wir nicht enttäuscht und die effektvolle Vorführung inklusive einiger Pyro-Effekte und einer Tanz-/Akrobatikeinlage entschädigte ein wenig für unsere Erlebnisse an den ersten drei Standorten. Abschließend wurde noch die schön bunt beleuchtete Zeche Nordstern abgelichtet, bevor wir uns auf die Heimreise machten.
Letztlich kann man wohl sagen, dass unsere Tour im Rahmen der Extraschicht 2014 genauso war, wie der Ruhrpott selbst: Nicht perfekt, aber vielseitig, farbenfroh und voller unerwarteter Erlebnisse. ;) In diesem Sinne: Bis zum nächsten Jahr!
Haldensaga Teil 1 – Halde Gotthelf
Überall im Ruhrgebiet gibt es Halden – manche davon sind sehr imposant, andere vielleicht weniger eindrucksvoll. Doch eins haben alle gemeinsam: Die Halden des Ruhrgebiet sind nicht auf natürliche Weise entstanden, sondern durch Abraum und Schutt, der beim Bergbau anfiel, aufgeschüttet worden.
In der Vergangenheit wurde viel daran gesetzt, die ehemals kargen, trostlosen Halden in ansehnliche Naherholungsgebiete umzuwandeln. Weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt sind beispielsweise berühmte Landmarken wie der Tetraeder auf der Halde Beckstraße in Bottrop oder die begehbare „Achterbahn“ Tiger & Turtle auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg.
Einige Gruppenmitglieder der IGR wollten jedoch auch mal die ein oder andere etwas unbekanntere Halde kennenlernen. Daher starteten vier Mitglieder am 19. Oktober 2013 bei sonnigem Herbstwetter die erste Foto-Tour im Rahmen unserer „Haldensaga“. Geplant sind nämlich noch weitere Touren, bei der jede unter einem bestimmten Motto stehen soll.
Bei der Vielzahl der Halden im Ruhrgebiet standen wir natürlich vor der Frage: Mit welchen fangen wir an? Im Rahmen unserer ersten Halden-Tour beabsichtigten wir daher, zunächst die nördlichste, die südlichste, die westlichste und die östlichste Halde des Ruhrgebietes zu besteigen. Um es gleich vorwegzunehmen: Dieses ehrgeizige Ziel, Halden aus allen vier Himmelsrichtungen zu besuchen, konnten wir am Ende des Tages nicht erreichen. Aber der Reihe nach…
Start unserer Tour war in Essen Rüttenscheid. Von dort aus ging es am Morgen zunächst zur 42m hohen Halde Gotthelf im Dortmunder Stadtteil Hombruch. Bei der Halde Gotthelf handelt es sich um eine Spitzkegelhalde, eine Halde der ältesten Generation, die trotz ihrer geringen Grundfläche recht hoch und auch besonders steil aufgeschüttet wurde.
Im Jahr 2001 wurde die Halde etwas abgeflacht und steht seitdem jederzeit der Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet und Aussichtsplattform zur Verfügung. Da die Halde Gotthelf weitgehend sich selbst überlassen wurde, ist sie sehr üppig bewachsen. Die Sicht von den Aussichtsplattformen auf den beiden Gipfeln der Halde ist demnach nicht in alle Richtungen gleich gut. Dennoch lassen sich markante Bauten wie Phoenix West mit dem Hoesch-Gasometer, der Florianturm, das Westfalenstadion des BVB, die Universität Dortmund und viele andere Bauten gut erkennen. Der Abraum der Halde Gotthelf, die im Volksmund auch den Beinamen „Hombrucher Alpen“ trägt, stammt übrigens aus der Zeche Glückauf Tiefbau, in der es auch einen Schacht Gotthelf gab, nach dem die Halde benannt wurde.
Nachdem wir uns doch relativ lange auf der Halde Gotthelf aufgehalten und viel fotografiert haben, stiegen wir wieder hinab um zur östlich gelegenen Halde Sachsen in Hamm zu fahren. Welche Überraschung wir dort erlebten, lest ihr im nächsten Blog-Eintrag über unsere Haldensaga Teil 1.
Quelle: Informationen zur Halde Gotthelf von ruhrgebiet-industriekultur.de